Tocotrienole haben eine wesentlich höhere Vitamin-Aktivität und
Alpha-Tocotrienol hat im Vergleich zu alpha-Tocopherol in-vitro eine 40- bis 60-fach höhere antioxidative Wirkung.
Wesentlich interessanter als diese beiden tollen Eigenschaften ist jedoch folgendes:
Tocotrienole beeinflussen eine Reihe von zelleigenen Signalwegen positiv, insbesondere den Transkriptionsfaktor NF-κB (NF-kappaB, nuclear factor ‚kappalight-chain-enhancer‘ of activated B-cells), TNFα und einige Interleucine (IL1,2,6,8). Der Transkriptionsfaktor NF-κB hat zahlreiche Zielgene und neigt leider dazu mit zunehmendem Alter sowie bei verschiedenen Krankheitsbildern chronisch erhöht zu sein. Der positive Einfluss auf NF-kB erfolgt auf mehreren Stoffwechselwegen und ist aber offenbar nur einer der betroffenen molekularen Mechanismen.
Diese positiven Wirkungen betreffen nur Tocotrienole und sind bei Tocopherolen („normalem“ Vitamin E) entweder gar nicht oder kaum feststellbar. In der Forschung setzt sich zunehmend auch die Erkenntnis durch, dass die verschiedenen Vitamin-E-Formen in ihrer biologischen Funktion nicht gegeneinander austauschbar sind. Das bedeutet, dass wir es bei Vitamin E eigentlich mit einer Gruppe mehrerer verschiedener Vitamine zu tun haben. Durch einen verhängnisvollen Irrweg der Wissenschaft, hat sich die Medizin und die Ernährungswissenschaft lange Zeit nur auf das einfachste Molekül der acht Vitamin-E-Formen konzentriert, nämlich das alpha-Tocopherol („normales“ Vitamin E).
Im Folgenden fasse ich 12 gute Gründe zusammen, die für den Einsatz von Tocotrienolen bei Tieren sprechen:
1. Auch Tiere brauchen Vitamin E
Vitamin E schützt die Körperzellen vor aggressiven Substanzen („freie Radikale“ bzw. ROS), die Zellmembranen, Erbmaterial und Organelle angreifen. Hat der Körper zu wenig Vitamin E, sterben die Zellen schneller und funktionieren schlechter. Das ist Alterung. Mit Tocotrienol kann das verlangsamt oder vermieden werden. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass das herkömmlich verwendete „Vitamin E“ (nämlich alpha-Tocopherol) für eine gute Versorgung gar nicht geeignet ist. Es wirkt nämlich in größeren Mengen sogar gegenteilig – es wird pro-oxidativ. Das ist bei Tocotrienolen nicht der Fall.
2. Schutz von Herz und Kreislaufsystem
Auch Tiere können im Laufe des Lebens mehr oder weniger von einer Verschlechterung des Gefäßsystems betroffen („Arteriosklerose“) sein. Das geschieht durch Ablagerungen aus Cholesterin und anderen Substanzen, die sich in den Adern festsetzen, oxidieren und entzünden und später ganze Arterien verschließen können. Um das zu verhindern, wird vorgeschlagen freie Radikale möglichst zu meiden und das Tier gut mit Antioxidantien zu versorgen. Je nachdem wie weit die Ablagerungen schon fortgeschritten sind, werden vielfach Medikamente zur Blutverdünnung und Cholesterinsenkung verordnet – die aber starke Nebenwirkungen haben. Mit Tocotrienolen stehen wirksame natürliche Antioxidantien zur Verfügung, die zudem sogar wesentliche Blutwerte verbessern können. Außerdem verringern Tocotrienole auch die Gerinnungsneigung des Blutes.
3. Tocotrienole sind gut für das Gehirn
Das Gehirn hat einen hohen Energieverbrauch, es enthält viele empfindliche Fettsäuren und die Gehirnzellen müssen ein Leben lang halten – sie wachsen nicht nach. Es empfiehlt sich also auch die Gehirnzellen der Tiere gut zu pflegen, denn auch Tiere können eine Demenz entwickeln. Studien belegen die Gehirnzellen schützenden Eigenschaften von Tocotrienolen.
4. Tocotrienole wirken entzündungshemmend
Entzündungen können in der Haut, den Gelenken, dem Gehirn, den Adern, dem Darm – im ganzen Körper auftreten. Sie hängen stark mit freien Radikalen zusammen und sie erzeugen selbst wieder solche. Das kann dazu führen, dass sich Entzündungen immerfort selbst erhalten und verstärken. So ist es nicht verwunderlich, dass man dem mit einem ausgezeichneten fettlöslichen Antioxidans, dem Tocotrienol – diesen Vorgängen entgegenwirken kann. Ein besonderer Vorteil ist auch, dass die Tocotrienole sehr gut und tief durch die Haut aufgenommen werden. So kann man beispielsweise Gelenke – die häufig von Schmerzen betroffen sind – mit Tocotrienol versorgen, indem man es auf der darüber liegenden Haut aufgeträgt.
Ein Fallbeispiel zur Maukebehandlung mit Tocotrienolen findest Du hier.
5. Tocotrieneole können bei Verbrennungen helfen
Die topische Anwendung (Anwendung auf der Haut) Tocotrienolen bei Verbrennungen (Grad 1 und 2) scheint eine sehr gute Heilung und Schmerzlinderung zu bewirken. Dies wurde in vielen Einzelfällen berichtet. Es existieren aber bislang keine klinischen Studien. In drei Studien wurde diese Thematik bearbeitet und von einer „um 50% kleineren Ausbreitung der Gewebeschäden“ berichtet. Bei den unmittelbar nach einer Verbrennung entstehenden Folgeschäden spielt der NF-kB (der sehr gut durch Tocotrienole abgeregelt werden kann) eine große Rolle. Da die Gewebeschäden sich in den ersten Stunden nach einer Verbrennung noch deutlich ausweiten, ist es sinnvoll die Zufuhr der Tocotrienole sowohl durch Auftragen auf die betroffenen Hautstellen als auch durch Einnahme möglichst zeitnah zu gewährleisten. Damit kann zusätzlich auch deren schmerzstillende Wirkung genutzt werden.
6. Tocotrienole können die Heilung von Knochen-Frakturen begünstigen
Aus den letzten Jahren gibt es eine Reihe von Studien, die die Verwendung von Vitamin E bei Osteoporose nahelegen. Hier zeigte teilweise auch konventionelles Vitamin E Wirkung, teilweise konnte die Wirkung nur bei Tocotrienolen gezeigt werden. Die Heilung von Brüchen osteoporotischer Knochen konnte durch lokal applizierte Tocotrienole verbessert werden
7. Tocotrienole sind gut für die Augen
Die Augen werden natürlich ständig von Licht und UV-Strahlung getroffen. Geschützt werden die Sinneszellen durch Vitamin E. Da die Netzhaut aber nicht von Adern durchzogen ist, muss das Antioxidans für die Augen ein Stück durch das Gewebe wandern können. So ist es nicht verwunderlich, dass Tocotrienole, die erstens ja das weitaus bessere Antioxidans unter den Vitamin-Varianten sind und zweitens gut durch Gewebe wandern können, vorteilhaft für die Augen sind.
Für Cataract (grauer Star) liegt eine Tierstudie vor, die die Wirksamkeit gegen den grauen Star belegt, jedoch nur bei relativ niedrigen Konzentrationen (0,02 bis 0,03 % Tocotrienol bei direkter Applikation ins Auge). Die Verwendbarkeit von Tocotrienol, nicht aber alpha-Tocopherol bei topischer Anwendung am Auge wurde bestätigt. Da Tocotrienole auch Haut und Gewebe durchdringen müsste die topische Anwendung auch auf der Haut um das Auge anstatt im Auge selbst auch wirksam sein.
8. Tocotrienole sind gut alle Organe, insbesondere auch die Leber und Niere
Auch andere Organe, insbesondere die Leber und die Niere können durch oxidativen Stress schlechtere Funktion und Krankheiten erleiden. Studien empfehlen auch hierfür Tocotrienole.
9. Tocotrienole können bei Ulcus, Gastritis und Magengeschwür hilfreich sein
Tocotrienole senken den Säuregrad des Magensaftes und die Gastrin-Spiegel. In einer Studie wurden Ratten Stress ausgesetzt, worauf der Gastrin-Spiegel und Säuregrad der Magensäure deutlich anstieg. Diese Parameter können zu Verletzungen im Magen-Darmtrakt führen ("Magengeschwür durch Stress"). Ergebnis: Tocotrienol (nicht aber Tocopherol, also konventionelles Vitamin E, konnte die durch Stress hervorgerufenen Veränderungen in der Magensäure und im Gastrin-Spiegel blockieren. Dies ist insbesondere interessant, da andere Medikationen wie Aspirin, Diclofenac oder Glucocorticoide den Schutzfaktor für die Magenschleimhaut stören. Ein weiterer Risikofaktor für Ulcus im Magen und im Zwölffingerdarm ist das Helicobacter pylorii welches NF-kB erhöht. Da Tocotrienol NF-kB senkt, wirkt es direkt der Schadwirkung des Bakteriums entgegen.
10. Tocotrienole sind gut für die Krebs-Prävention
Jede Entzündung, Strahlung, Ozon, viele chemische Substanzen können das Erbgut von Zellen schädigen und dadurch Krebs verursachen. Darum werden zur Prävention gute Antioxidantien wie z.B. Vitamin E, Selen empfohlen. Bei den Tocotrienolen geht es sogar noch weiter: sie werden (hochdosiert) sogar schon erfolgreich bei Krebsbehandlungen eingesetzt, weil sie Krebszellen empfindlicher auf das Immunsystem und auf medizinische Behandlungen machen. Tocotrienole sind ungiftig und lebenserhaltend. Ein guter Grund auch Tiere damit zu versorgen.
11. Tocotrienole können bei Diabetes mellitus hilfreich sein
Tocotrienole sind geeignet um bei bestehendem Diabetes den Blutzuckerspiegel zu senken und die Insulinresistenz zu vermindern.
12. Tocotrieneole haben einen positiven Einfluss auf die sportliche Leistungsfähigkeit
Auch bei Tieren verbraucht sportliche Leistung sogar zusätzliche Antioxidantien. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Tocotrienole die Ausdauer im Sport verbessern.
Gegenanzeigen
Vitamin E setzt durch seine Prostaglandin-Interaktion die Blutkoagulation herab. Wenn gleichzeitig Koagulationshemmer gegeben werden, oder bei Vitamin K Störungen, könnte so die Blutkoagulation zu weit herabgesetzt werden. Bei Tieren, die Marcumar, Aspirin oder ähnliche Koagulationshemmer nehmen müssen, sollten man mit Vitamin E vorsichtig sein. Mindestens sollte durch den Tierarzt die Blutkoagulationsfähigkeit genau kontrolliert werden um die Gefahr von Blutungen zu vermeiden. Tiere mit blutenden Wunden (auch bei Darmkrankheiten/Darmkrebs/IBD) sollten man ebenfalls mit jeder Art von Vitamin E vorsichtig sein, da durch die verminderte Blutgerinnung die Blutungszeit erhöht wird. Vor operativen Eingriffen sollte das Tierärzteteam über jegliche Vitamin E Zufuhr bei dem Tier informiert werden.
Eine Gegenanzeige anderer Art ist die Einnahme von alpha-Tocopherol in synthetischer oder natürlicher Form. Die Einnahme von konventionellen Vitamin E-Präparaten kann die Aufnahme von Tocotrienolen behindern. Sie sollten deshalb bei Einnahme von Tocotrienol abgesetzt werden.
Verbreitung und Bioverfügbarkeit von Tocotrienolen bei oraler Einnahme
Es existieren bereits eine Reihe von Studien, die die Bioverfügbarkeit von Tocotrienolen bei oraler Einnahme in verschiedenen Geweben und Zeitspannen untersuchten. Halbwertszeit: Tocotrienole werden 5-8-fach schneller ausgeschieden als Tocopherole, die auch langfristig gespeichert werden. Wenn eine konstant hohe Konzentration erreicht werden soll, ergibt sich daraus, dass die Tagesmenge in mindestens zwei oder mehr gleiche Teile aufgeteilt werden muss (beispielsweise morgens und abends, dazu eventuell mittags und spätabends).
Alle fettlöslichen Stoffe, auch Vitamin E, werden nach oraler Zufuhr von der Galle in kleinste Tröpfchen emulgiert, die die Aufnahme im Darm ermöglichen. Die Ausschüttung von Galle wird durch Nahrung ausgelöst, insbesondere durch Fette und Öle in der Nahrung. Die Einnahme der Vitamine zusammen mit etwas Speiseöl, insbesondere einfach ungesättigte Fette steigert die Aufnahme von Tocotrienol bis zu 300%. Deshalb biete ich Tocotrienol zur Futterergänzung in frisch gepresstem Leinöl an.
Produkte mit Tocotrienol:
Equitrienol Protect Spray für Pferde, Hunde und Katzen
Equitrienol Horsecare Rescue Spray für Pferde
Equitrienol Petcare Rescue Spray für Hunde und Katzen
Equitrienol Horscare Balsam für Pferde
Equitrienol Petcare Balsam für Hunde und Katzen
Equitrienol Spezial Leinöl für Pferde, Hunde und Katzen
Fallbeispiel: Wundheilung mit Tocotrienol: Behandlung einer infizierten OP-Wunde mit Tocotrienol
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